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RFID: High-Density Bulk Reading völlig neue Möglichkeiten durch Phase Jitter Modulation (PJM)

Im Allgemeinen ist es so, dass RFID-Transponder, die sehr dicht übereinander liegen, nur schwer ausgelesen werden können. Dieses Problem tritt in der Praxis sehr häufig auf, z.B. beim Dokumentenmanagement. In vielen Fällen wird kein einziger Transponder erfasst, unabhängig davon, ob es sich um HF- oder UHF-Systeme handelt. Die Ursache liegt zum einen darin, dass benachbarte Transponder die Resonanzfrequenzen der anderen, die sich in direkter Nähe befinden, verändern, zum anderen steht auf engem Raum nur eine bestimmte Energiedichte zur Verfügung, sodass nicht alle Transponder in gleichem Maße mit Energie versorgt werden können.

PJM-Transponder arbeiten anders, zugrunde liegt der Standard ISO/IEC 18000-3.2. Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich um eine Phasenmodulation, bei der die Phase geringfügig, z.B.: +/- 1°, variiert (en: jitter = zittern). Bei den zugrundeliegenden RFID-Systemen handelt es sich um HF-Systeme (13,56 MHz), bei denen die Transponder-Antennen nicht auf eine bestimmte Frequenz festgelegt sind. Das Konzept hat Ähnlichkeit mit dem der Breitbandtransponder. Die PJM-Transponder wählen einen von mehreren Kanälen, antworten also auf unterschiedlichen Frequenzen. Dieses Konzept nennt sich „Frequency & Time Division Multiple Access (FTDMA)“ und wurde von der Firma Magellan in Australien entwickelt und patentiert.

Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig, besonders im Rahmen der Pulkerfassung von dicht gepackten Artikeln. Aktuelle Beispiele umfassen Verpackungen von Tabletten und Diamanten. Sehr zukunftsträchtig erscheint das „Taggen“ von Dokumenten und Briefen. Zeugnisse und Urkunden können beispielsweise mittels RFID-Technologie fälschungssicher gemacht werden, wie es bereits in Indien praktiziert wird. Mit PJM-Technologie auf Ebene einzelner Dokumente eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten. Da sich auch dicht gelagerte Dokumente erfassen lassen, ist es beispielsweise möglich, einzelne Dokumente in einem Stapel zu identifizierten und das vergleichsweise schnell. So kann ein Papierstapel von vielen hundert „getaggten“ Papieren in nur einer Sekunde gescannt werden, um beispielsweise ein einzelnes Dokument (wieder) zu finden oder die Ankunft von Unterlagen in einer Abteilung oder einer Behörde zu erfassen.


Das Institut für Distributions- und Handelslogistik (IDH) in Dortmund beschäftigt sich seit Mitte der 1990er Jahre mit dem Problem dichtgelagerter Transponder und den daraus resultierenden Problemen in der Verpackungslogistik. Das Institut hat die Aufgabe übernommen, für namhafte Kunden aus unterschiedlichen Bereichen RFID-Lösungen zu entwickeln.

Kontakt:

Dipl.-Math. Thomas Henneke
IDH des VVL e. V.
Tel.: +49 (0)231 560 779-85
Fax: +49 (0)231 560 779-88
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